Parteitagsblog: Neues Plädoyer fürs BarCamp

Die Antragsberatung zum Leitantrag zeigt mal wieder sehr deutlich, dass Debatten zwar wichtig sind, diese aber in keiner Weise das vorhandene Diskussionspotential nutzen. Viele Gäste und Delegierte schlendern durch die Reihen, es reden Fachpolitiker und inhaltlich kommt selten Neues.

Schwung kommt nur hinein, wenn ein prominenter Parteisoldat das Wort ergreift. Beispiel heute ist die Rede von Wolfgang Schäuble.

Und was passiert mit den weiteren Anträgen? Wann werden die anderen Themen diskutiert? Wahrscheinlich ab 18:00 Uhr. Dann geht es um die Lohnuntergrenze, die Pflegeversicherung, Parteistrukturen, Steuerpolitik und die Energiewende. Es gibt auch noch das eine oder andere Thema. Ein Bick in 468 Seiten der Antragsbroschüre lohnt da durchaus.

Ich hatte kürzlich schon einmal ein BarCamp für den Parteitag vorgeschlagen. Heute kann ich das angesichts des aktuellen Verlaufs dieses parteipolitischen Hochamts noch einmal untermauern.

BarCamp ok, aber wie?

Zu Beginn der Antragsberatung können wir die Themen einmal zusammenfassen und auflisten. Dann kann das Plenum entscheiden, was in welcher Form diskutiert werden soll. Die 5 Themen, die den stärksten Zuspruch bekommen, werden in einzelnen Sessions parallel diskutiert.

Dazu geht der Parteitag für 3 Stunden auseinander und diskutiert in kleineren Gruppen. Nach diesen Sessions treffen wir uns wieder und hören aus jeder Session einen kurzen Bericht. Dann kann nochmal kurz Pro und Contra aufgezeigt werden, bevor er Parteitag zur Abstimmung schreitet.

Vielmehr braucht es nicht. Und dann gibt es vielleicht auch mehr als ein Rede, die uns zu euphorischen Standing Ovations animiert.

Ein Gedanke zu „Parteitagsblog: Neues Plädoyer fürs BarCamp

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