Kategorie(n): Politik, Partei, CDU
Die Konrad-Adenauer-Stiftung traut sich was. Mit #ZukunftVolkspartei gibt die CDU-nahe Stiftung keine Antworten vor, sondern stellt eine Frage in den Raum: Wie sieht sie aus, die Zukunft der Volkspartei? Was aber noch viel wichtiger ist: Zur Beantwortung dieser Frage muss nun nicht jedes CDU-Bundesvorstandsmitglied einen Namensartikel beisteuern. Vielmehr schreibt hier ein bunter Mix aus Forschern, Journalisten, Politikern und einfachen Parteimitgliedern.
Da ist es zum Beispiel nicht ungewöhnlich, wenn im Bericht zum zurückliegenden Parteitag der Piraten in Neumarkt auch ein Interview mit Christopher Lauer eingestellt wird, das scheinbar ein bisschen zwischen Baum und Borke zu Beginn des Parteitages gemacht wurde. Lauer antwortet Minutenlang und hat auf die Frage, wo er die Unterschiede zwischen den Piraten und den Volksparteien sieht, sogar lobende Worte für die CDU übrig.
Die Autoren von #ZukunftVolkspartei sind in keiner Kategorie zusammenzufassen. Selbst ich als parteipolitischer Insider wage nicht zu behaupten, dass ich nur 10% kennen würde. Da es leider keine verlinkten Autoren-Profile mit einigen Hintergrundinformationen gibt, erfordert es auch einigen Aufwand, mehr über die Urheber der Beiträge herauszufinden.
Es gibt kritische Beiträge zur Talkshow-Landschaft in den öffentlich-rechtlichen TV-Sendern, man nähert sich dem Begriff der „kleinen Leute“ mit Hilfe von Meinungsumfragen und widmet sich den Parteien als „Organisatoren der Politik“.
Mit diesem umfangreichen Spektrum ist #ZukunftVolkspartei jedoch immer noch ein thematisch fokussierter Blick in die politische Kultur in unserem Land. Alles steht unter der Leitfrage, wie die Zukunft der Volkspartei aussieht und wird immer wieder mit dem in Verbindung gesetzt, was tagesaktuell passiert.
Die Adenauer-Stiftung hat mit diesem Projekt einen großen Schritt nach vorn gemacht und wurde zu Recht für den Politikaward 2012 nominiert. Dass es im vergangenen Jahr noch nicht zum Preisträger gereicht hat, sollte die Macher des Blogs nicht entmutigen, sondern viel mehr motivieren.
Am Format und der Umsetzung kann noch das eine oder andere verbessert werden. Sehr gut ist, dass die am Anfang von #ZukunftVolkspartei fast erdrückende Überlänge der einzelnen Beiträge auf ein lesbares Maß reduziert wurde. Aber die Texte können immer noch „bloggiger“ daher kommen. Mehr interne und externe Verlinkungen in den Beiträgen, gern auch mal eine Grafik oder ein Video und ganz wichtig ist das oben bereits angesprochen Autorenverzeichnis.
Ich freue mich auf viele weitere Beiträge. Vielleicht sollte ich auch mal wieder etwas schreiben. Mein letzter Beitrag für #ZukunftVolkspartei liegt schon wieder mehr als ein Jahr zurück.
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