Viele werden ja schon den Wahlwerbespot der SPD gesehen haben. Immerhin hat das gute Stück rund 110.000 Klicks (Weshalb ich mir hier auch einen Link spare). Die Story ist schnell erzählt. An alltäglichen Orten steht ein rotes Rednerpult herum und ganz normale Menschen sagen, was sie von der Politik erwarten. Volkes Stimme eben. Aber nanu? Was hängt denn da an der Kamera vorn dran, die den Bürger in Nahaufnahme filmt?
Kurz gesagt: Es ist ein Teleprompter (siehe roter Kreis). Also eine technische Vorrichtung, die demjenigen, der vor der Kamera steht, den zu sprechenden Text direkt vor die Linse projiziert. Sowas ist vollig normal, wenn zum Beispiel Nachrichten gesprochen oder auch politische Reden gehalten werden.
In einem Wahlwerbespot aber, der explizit darstellen will, dass die Meinung ganz normaler Menschen aufgezeichnet wurde, ist so ein Promptereinsatz schon bemerkenswert. Hat hier am Ende das Willy-Brandt-Haus den Bürgerinnen und Bürgern die Worte in den Mund gelegt und damit nur den Schein von Bürgernähe erweckt?
Bewerten Sie selbst.
Nachtrag:
Offenbar handelt es sich hier nicht um einen Teleprompter, der den Text anzeigte, sondern um einen Screen, auf dem der Interviewer zu sehen war. Erläuterungen zum Dreh des Spots gibt es hier und hier.