Neunzehn Frankfurter Thesen

Neunzehn Frankfurter Thesen anlässlich des Theaterstücks „Wetterleuchten“ vom Theater Frankfurt

von

Claus Junghanns (CDU)
Alena Karaschinski (Bündnis 90/Die Grünen)
René Wilke (Die Linke)

Frankfurt (Oder), 25. April 2017

Vorwort: In fünf Abenden haben wir, ausgehend von unseren Erfahrungen, Haltungen und Sichtweisen gemeinsame Thesen entwickelt. Anlass war die Anfrage vom Regisseur des Theaters Frankfurt, Frank Radüg. Er bat uns, angelehnt an die Gedanken Luthers zu den Themen seiner Zeit, um gemeinsame Thesen zur heutigen Zeit. Diese wird er zur Aufführung des Stücks „Wetterleuchten“ nutzen.

Entstanden sind neunzehn Frankfurter Thesen: zu unserer Stadt, zu Politik und zu unserer Sicht auf die Dinge.

1. These:

Frankfurt ist unsere Stadt. Hier ist noch nicht alles fertig. Wir sind hier noch nicht fertig.

2. These:

Wir haben die Wahl, worauf wir uns konzentrieren: unsere Vergangenheit oder unsere Zukunft, unsere Unterschiede oder unsere Gemeinsamkeiten, unsere Zweifel oder unsere Hoffnungen.

3. These:

Es reicht nie.

4. These:

Politik ist Kohlen aus dem Feuer, Kinder aus dem Brunnen und Kühe vom Eis holen.

5. These:

Politikerinnen müssen viel mehr geben, um nicht mal im Ansatz zu genügen.

6. These:

Wir sind die erste Generation und, wenn es schlimm kommt, die letzte Generation, für die Europa selbstverständlich ist.

7. These:

Uns geht es so gut, dass wir es uns leisten können, an Europa zu zweifeln.

8. These:

Parteien sind wie Kleingartenvereine: es gibt Hierarchien, Regeln, Konflikte, Befindlichkeiten, Querulanten, Entscheidungen, Mehrheiten und Minderheiten.

9. These:

Das Rathaus muss mit den Menschen reden.

10. These:

Die Geschichte unserer Stadt ist männlich. Die Zukunft ist es nicht.

11. These:

Menschen lassen sich nicht wählen, um Schaden anzurichten.

12. These:

Politik kann nur erfolgreich sein, wenn Einzelinteressen hinter Gruppeninteressen zurücktreten. Ziel von Politik ist der Ausgleich, nicht die Durchsetzung von einzelnen Interessen.

13. These:

Es gibt keine Entscheidung, die für alle gut ist.

14. These:

Ein/e Politiker/in vertritt nie das Volk.

15. These:

Ein Großteil der Bevölkerung würde der Arbeitsbelastung von Berufspolitiker/innen nicht lange standhalten.

16. These:

Wer nur eine Meinung hören will, hat Demokratie nicht verstanden.

17. These:

Angst ist kein stabiles Fundament für unsere Zukunft.

18. These:

Die Zeit läuft für Frankfurt.

19. These:

Es ist Eure Verantwortung.

Ein Gedanke zu „Neunzehn Frankfurter Thesen

  1. Gerd Stowczynski

    Man kann zu jeder These was sagen. Man muß es aber nicht. Ich nehme dieses hier zur Kenntnis, schmunzel und denk warum nicht auch so. Tut keinem weh, bringt nix. kostet kein Geld ….

    Antworten

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