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Der ideale Politiker…

…ist natürlich eine Illusion.

Jeder Politiker ist vor allem eines, ein Mensch. Doch an diese speziellen Menschen werden regelmäßig überdurchschnittliche Maßstäbe angelegt und damit wird der Druck schnell sehr groß. Denn Politiker sollten folgendes mindestens sein:

– ehrlich
– zuverlässich
– stets höflich
– nicht überheblich, arrogant oder zu karrierebewusst

Weiterhin sollte ein Politiker:

– schon mal was anderes gemacht haben (was Ordentliches)
– wissen wovon er spricht (am besten eine Ausbildung ohne politische Verbindung)
– unabhängig sein (am besten von der Politik, aber ganz besonders von den Lobbyisten)
– nicht zu jung sein (Kreißsaal > Hörsaal > Plenarsaal)
– nicht zu alt sein (damit die Zukunft nicht aus dem Blick gerät)

Doch unser politisches System bringt diesen idealen Politiker leider nicht hervor. Der Nachwuchs aller Parteien rekrutiert sich zum Großteil aus jungen Leuten, die zwei hervorstehende Eigenschaften besitzen.

1. Eine unnachvollziehbare Freude daran, sich tagein tagaus im politischen Betrieb zu betätigen. Vorstandsposten mit Aufgabenbereich im Ortsverein und in der Kreispartei. Aktive Mitgliedschaft in einer Vereinigung. Ehrenamtlicher Abgeordneter des kommunalen Parlaments und für den finanziellen Backround meist eine Stelle als (Halbtags-)Mitarbeiter bei einem Vollzeitpolitiker (aus dem Landestag oder Bundestag).

2. Die Zeit und das familiäre (meist überschaubare) Umfeld, diese Pensum zu bewältigen.

Meist studieren die jungen Karrieristen und hängen dann hin und wieder eine Promotion dran. Wenn nun die Karriere zu steil startet, kann es sein, dass die Zeit fürs promovieren oder den noch laufenden Ausbildungsweg kanpp wird. Die Kunst besteht dann darin, die neue Karriere in Angriff zu nehmen, den alten Weg aber trotzdem nicht aus dem Blick zu verlieren. Zur Zeit lässt sich bestaunen, wie das klappen kann oder vielleicht eben nicht.

Eine mögliche Lösung dieses Problems ist ein Überdenken unseres Parteienapparates. Momentan sind zwei Typen Mensch in einer Partei nahezu unmöglich: Quereinsteiger und Querdenker. Beide scheitern bereits daran, dass sie schon im Ortsverein ihrer Partei keine Mehrheit bekommen, auf Kreisebene nur mit sehr viel Glück in eine aussichtsreiche Position gelangen aber spätesten auf Landesebene scheitern.

Und warum? Weil sie sich nicht ihre Sporen verdient haben, nicht samstäglich am Infostand präsent waren und keine „Hausmacht“ besitzen. Und schon war es das mit dem politischen Idealismus, den frischen Ideen und dem neuen Ansatz für eine bessere Politik im Lande.

So siehts leider aus. Mal sehen, wie es weiter geht.